Bauen im Bestand

Damit Bestand bestehen bleiben kann, sind beherzte Eingriffe oftmals richtig und wichtig. Bauen im Bestand heißt umbauen und weiterbauen statt neu bauen. Verändern, verbinden, öffnen, erweitern statt abreißen.

Wir transformieren Bestandsbauten sichtbar für eine neue, verbesserte Nutzung.

Bauen im Bestand

Zukunftsfähiges Bauen

Angesichts von Klimawandel, Rohstoffknappheit und steigenden Materialpreisen gilt es heute mehr denn je, bestehende Ressourcen zu nutzen und die sogenannte „graue Energie“ von Bestandsarchitektur in den Planungsprozess miteinzubeziehen.

„Der Traum vom ewigen Wachstum ist geplatzt. Reduktion ist keine modische Attitüde, sondern Überlebensnotwendigkeit. (…) Wir brauchen eine neue Kultur des Pflegens und Reparierens.“ So formuliert es der Bund deutscher Architektinnen und Architekten, BDA, in einem Manifest für klimagerechte Architektur, dem sich auch LEPEL & LEPEL verpflichtet hat.

Bauen muss vermehrt ohne Neubau auskommen. Die Herausforderung: Im Vergleich zum Neubau ist die Planung von Baumaßnahmen im Bestand sehr komplex, da auf vielfältige Gegebenheiten individuell eingegangen werden muss. In unseren Projekten stecken die Erfahrung aus 30 Jahren Architektur & Innenarchitektur und die Innovationskraft, die zukunftsfähiges Bauen im Bestand braucht.

Transformieren oder sanieren?

Eine Sanierung, bei der Bausubstanz respektvoll wiederhergestellt wird, ist eine Möglichkeit, um Bestand zu erhalten. Doch was, wenn Gebäude funktional nicht mehr zeitgemäß sind?

Beim Bauen im Bestand steht genau diese Frage im Mittelpunkt. Hier ist es unser Ziel, Bestands-Masse so zu transformieren, dass sie wieder eine Berechtigung im Sinne einer neuen oder verbesserten, zukunftsfähigen Nutzung bekommt.

Im Sinne unserer langjährigen Philosophie BEZIEHUNGEN BAUEN schaffen wir gezielt neue bauliche Öffnungen oder auch Verbindungen, die nach innen und außen wirken und neue Akzeptanz, Identität und Nutzungsmöglichkeiten entstehen lassen. So erhielt beispielsweise der U-förmige Altbau des Tagungszentrums auf dem heiligen Berg Wuppertal durch einen Ergänzungsbau eine lichtdurchflutete Eingangshalle als neue, verbindende Mitte.

Was ist nötig, damit Bestand bestehen bleibt?

Ob es sich lohnt, ein Bauwerk zu erhalten und zu transformieren, hängt von vielen Faktoren und einer umfassenden Bestandsbewertung ab. Wie lange hält ein bestehendes Gebäude noch? Wie gut ist die Bausubstanz? Wie sind soziale, wirtschaftliche und Städtebauliche Zusammenhänge zu bewerten? Wieviel Aufwand muss betrieben werden Regeln der Technik sicher umzusetzen?

Bauen im Bestand kann vor allem dann besonders attraktiv sein, wenn nicht die ursprüngliche Nutzung weitergeführt wird. Denn oftmals sind komplexe Anforderungen an einen alten Bautypus nicht mehr passend, ein neuer Nutzungsansatz hingegen kann den Bestand wirtschaftlich und langlebig aufblühen lassen.

Haus Watt Mannheim – ausgezeichnet mit dem Best Workspaces Award

Eine beachtliche Menge „grauer Energie“ steckt in den 5,80 m hohen Räumen des „Haus Watt“, einem ehemaligen Verwaltungs- und Kantinengebäude aus den 70er Jahren in Mannheim. Was Bauen im Bestand kann, zeigt sich hier eindrucksvoll: Mit der Transformation zu modernen Work-Lofts erlebt das Gebäude ein gelungenes Revival, bei dem gegenwärtige Ansprüche stilistisch und konstruktiv mit der Substanz vereint wurden.

Aurelis Arbeitswelten
RRC Umbau Bürogebäude

Vom tradierten Firmensitz zum inspirierenden Workspace: RRC Power Solutions

Die drei Teile des bestehenden Unternehmensgebäudes werden zu einem gemeinsamen Power-Pack zusammengefasst, das die Zukunft von RRC verkörpert und die Arbeitskultur nach innen und außen transportiert. Dazu wird dem 30 Jahre alten Bau eine prägnante Stahlkonstruktion vorgehängt, bei der sich bewegliche Aluminiumlamellenden Lichteinfall dynamisch nach Sonnenstand regeln. Energetisch und markenbildend eine gelungene Transformation: Die Fassade dient zur Verschattung der Innenräume und lädt den Bestand mit neuer Identität auf. LEPEL & LEPEL hat mit dem Entwurf im Bieterwettbewerb den 1. Preis erzielt.

Substanz respektvoll verbunden: Tagungszentrum auf dem heiligen Berg Wuppertal

Sanierung und Bauen im Bestand gehen hier Hand in Hand: Dreh- und Angelpunkt ist eine neue, helle Eingangshalle im bisherigen Innenhof des Hauptgebäudes. Sie schafft einen neuen wetterunabhängigen, ganzjährig freundlichen, sonnigen und großzügigen Aufenthaltsraum, der dem Tagungszentrum eine neue Qualität als Begegnungsstätte gibt. Beziehungen bauen wird hier ganz praktisch erlebbar.

Der Wettbewerbsbeitrag von LEPEL & LEPEL erhielt den 1. Preis  und die Beauftragung zur Planung.

Erhalten oder abreißen – unsere Antworten

Graue Energie, CO2-Emissionen, Klimaziele – Kernfragen, wenn es um Bauen im Bestand geht. Nachhaltiges Bauen ist für uns nicht nur eine Frage von Expertise, Technologie und Wissenschaft, sondern in erster Linie auch eine Frage der Haltung.

Ein Abriss sollte tatsächlich nur dannerfolgen, wenn die Bausubstanz nicht mehr zu erhalten ist und es schlicht keinen Sinn mehr macht zu renovieren, sagt unsere Sanierungs-Expertin Nadia Paulos. Hören Sie hier das ganze Interview.

Wenn wir 2050 wirklich klimaneutral werden wollen, dann gehört es einfach dazu, das vorhandene Material weiterzuverwenden und den Energieverbrauch weiter zu senken.

Nadia Paulos, LEPEL & LEPEL