Evangelische Lutherkirche, Düsseldorf

Kirchen & Gemeinden

Innenarchitektur, Neugestaltung Altarraum und Prinzipalien

Architekturbüro für Kirchenumbau
Bauherr
Evangelische Lutherkirchengemeinde, Düsseldorf
Fertigstellung
04.2010
Wettbewerb
1. Preis
Auszeichnungen
Auszeichnung
Auszeichnung
Auszeichnung
Lutherkirche Düsseldorf

Sanierung und Neugestaltung

Im Zuge der Sanierung der Lutherkirche in Düsseldorf wurde ein Wettbewerb zur Neugestaltung des Altarraumes ausgelobt. Aufgabe war die künstlerische Neugestaltung und Positionierung der Prinzipalstücke, die eine Variabilität und Flexibilität des Raumes ermöglichen. Der Wunsch der Gemeinde war es, den Altar freistehend und beweglich zu gestalten, um Konzert- und Podiumsveranstaltungen genügend Raum geben zu können.

Den drei liturgischen Orten wurden drei Podeste zugeordnet: Taufe, Verkündung, Abendmahl. Die vorhandene Stufenanlage wurde erweitert, sodass der Altar aus der Tiefe des Altarraumes nach vorne zur Gemeinde rückt. 

Im Zentrum steht der Altar aus zehn Holzplatten und zehn Betonsteinen. Die Ausrichtung der Elemente geschieht an einem kreuzförmigen Stahl, der alle Schichten durchdringt. Das Abtragen des Tisches ist ein einfacher, fast archaischer Vorgang: Schicht um Schicht werden Holzplatten und Betonsteine aufgehoben und an der Rückwand aufgestellt. So formieren sie einen adäquaten Bühnenraum. Den skulpturalen Abschluss bildet die Bibelauflage, die als Schlussstein auf oberster Platte aufliegt.

Innenarchitektur Köln
Lutherkirche Düsseldorf
Lutherkirche Düsseldorf

Entwurfsgedanken

Altarraum

Überstrahlende Helligkeit durch Licht und reines Weiß führen den Duktus des Kirchenraumes weiter und heben die Raumgrenzen des Altarraumes zugunsten eines atmosphärischen Lichtraumes auf.

Prinzipalstücke

Alle Stücke basieren auf der Urform für Mensch: Stele. Darsteller im Kirchenraum: Im weiten durch Weiß und Licht abstrahierten Altarraum sind sie als Figuren des „Liturgischen Spiels“ auszumachen.

Altar

Der Altar als Zentrum des Altarraumes: geschichtet, raumgreifend.
Das ihn durchdringende Licht der Umgebung bindet ihn ein in den österlichen Auferstehungsgedanken und evoziert den Wechsel vom Opfertisch zum Abendmahltisch.

Ambo

Die Stele markiert den Sprechort. Sie bietet dem Sprechenden Halt ohne ihn von der Gemeinde abzuschirmen.

Taufbecken

Der bescheidene nahbare Gestus der dritten Figur ermöglicht die beständige Annäherung an das Taufgeschehen. „ICH HABE DICH BEI DEINEM NAMEN GERUFEN. DU BIST MEIN.“

Fotos
Jens Kirchner