Wettbewerb Plenarsaal Schloss Schwerin

Neugestaltung des historischen Goldenen Saals

Ein amorphes Lichtnetz zitiert die Pracht von einst und verkörpert mit Wärme, Strahlkraft und Komplexität die Menschen, die durch den Landtag repräsentiert werden.

Kategorie
Bauherr
Betrieb für Bau und Liegenschaften M-V
Fertigstellung
2011
Wettbewerb
3. Preis Realisierungswettbewerb

Bild für den Umgang mit Geschichte und für Demokratie

Klare Kontur statt Prunkentfaltung

Die Konturen des historischen Saales werden wieder sichtbar gemacht. Statt einer historisierenden Rekonstruktion bleibt der Raumeindruck streng und diszipliniert. Spuren der Vergangenheit werden an Decke und Wänden vorsichtig in ein Gesamtbild integriert.

Goldenes Licht – Wärme statt Pracht

Die historische Identität des Raumes als „Goldener Saal“ interpretieren wir neu. Den Goldton weisen wir der Decken- und Lichtstruktur aus einem paillettenartigen Lichtnetz zu, das dem Raum eine angemessene Wärme, Strahlkraft und Komplexität verleiht. Das filigrane Deckensegel definiert und belebt die neue Mitte des Raumes durch seine amorphe, beschwingte Form. Der Boden und die festen Einbauten des Plenums werden in dem warmen, edlen Holz der Birne ausgeführt. Dieses Holz gibt dem Raum einen festen Halt und zeitlose Sicherheit.

Substanz und Funde

Bei weitgehender Reduktion auf die Kubatur des Raumes werden Funde von Strukturen und Spuren erhalten und zurückhaltend integriert. Saalwände erhalten eine warmtonige helle lasierende Oberfläche, die einen Gesamteindruck erlaubt und Differenzierungen ermöglicht. Auch neue, glatt eingefügte Reparaturen werden integriert.

Bild für Demokratie

Demokratische Landschaft des „Goldenen Saales“
Die Anordnung der parlamentarischen Reihen erfolgt nach dem Prinzip von Nähe und Kommunikation. Der Saal wird in seiner ganzen Breite erlebt und genutzt. Die Achse des Präsidiums weist über die Parlamentsbänke, Schloss und Schlossanlage hinaus und charakterisiert Zweck und Richtung parlamentarischen Handelns. Die Ausrichtung und Beziehung der Sitze zueinander fördert den Dialog. Zuschaueremporen flankieren den Raum und zeichnen die Abmessungen der historischen Emporen nach.

„Goldener Saal 2.0. Neugestaltung des Plenarsaals für den Landtag Mecklenburg-Vorpommern im Schloss Schwerin“, Bauwelt 22.11

Fachplanung
ISRW, AG Licht, Dr.-Ing. Klapdor GmbH
Visualisierung
HH Vision